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Workshop “Die Mythen der Nazis”

Von: Dr. Utz Anhalt

Thema: „In Auschwitz wurde niemand vergast.“ Mythen und Codes von Rechtsradikalen. Wie man sie erkennt und widerlegt

Grundlage ist: Markus Tiedemann „In Auschwitz wurde niemand vergast.“ 60 rechtsradikale Mythen und wie man sie widerlegt. Verlag an der Ruhr 1996. Leiter_innen des Workshops sollten dieses Buch verwenden; Teilnehmer_innen wird empfohlen, es zu erwerben.

Schüler ebenso wie Lehrer, Laien wie Wissenschaftler haben es einfach, Neonazis abzulehnen, die Menschen totschlagen, weil sie eine andere Hautfarbe haben. Oft fehlt jedoch das geistige Rüstzeug, rechtsradikale Propaganda zu widerlegen oder die Codes überhaupt zu erkennen. Neonazis wirken dem entgegen professionell auf Jugendliche ein, tarnen sich als Biedermänner und flechten Geschichtslügen in „normales“ Vereinsleben ein. Gut meinende Pädagog_innen, die im antirassistischen SHARP-Skinhead einen Neonazi vermuten, beim sportlichen T-Shirt mit dem Aufdruck 88 aber nichts Böses ahnen, werden in Jugendkulturen wenig Ernst genommen.

Der Stereotyp der Massenmedien vom „dummen Neonazi“ ist gefährlich, denn faschistische Intellektuelle sind mörderisch – aber dumm sind sie nicht. Lehrkräfte versagen oft dabei, pseudowissenschaftliche „Argumente“ von Rechtsradikalen konkret (!) aufzuklären. Zu beteuern, dass es sich um Lügen handelt, oder, dass Faschismus menschenverachtend ist bewirkt oft das Gegenteil; denn die beste Lüge ist die mit einem wahren Kern. Neonazis punkten damit, dass sie „verschwiegene Wahrheiten“ aussprächen. Das wirkt auf (noch) nicht Rechtsradikale anziehend, wenn sie das Gefühl haben, dass die Autorität (der Lehrer etc.) eine Meinung verbietet, weil sie kritisch ist. Spätestens, wenn der Rechtsradikale sagt: „Dann zeigen sie mir doch die Belege dafür, dass die Dokumente über den Holocaust keine Fälschungen sind“, muss der Lehrer häufig passen.

Wir entflechten zum anderen die Grundmuster rechtsradikaler Demagogie und zeigen die Erkennungszeichen Rechtsextremer: Wie funktionieren Verschwörungstheorien? Was bedeutet völkisches Denken? Welche psychische Struktur zeichnet Neonazis aus? Warum stimmen Verschwörungstheorien nicht in einer Gesamtgesellschaft? Wodurch entsteht Verfolgungswahn? Was sind Feindbildkonstruktionen? Wie überwinde ich sie? Was ist ein nicht-faschistisches Weltbild? Was bedeutet Mitmenschlichkeit und Freundschaft gegenüber dem Anderen?

Ziele: Handwerkszeug zu erarbeiten, um rechtsradikale Mythen ebenso wie Codes zu erkennen und über sie aufzuklären.

Zielgruppen: Der Workshop richtet sich an Jugendliche ebenso wie an Lehrpersonen – und zwar von der Hauptschule bis zu Akademikern. Das Niveau sollte auf die jeweilige Zielgruppe konzentriert sein.

Fächer sind Geschichte, Politik und Ethik

Mindestdauer: 3 Zeitstunden.

Räume: Ein Seminarraum mit Laptop und Beamer